< In Italien spielt die Musik!
    18.09.2022 17:00 Uhr Konzert / Projekt, Kirchenmusik

    "Gott, sende dein Licht"

    Über dunkle und helle Stunden


    (Bild: H. Preller)

    Liest man aktuelle Nachrichten, gibt es scheinbar nur noch dunkle Stunden. Ähnliche Verhältnisse herrschten im 17. Jahrhundert: Krieg, eine Eiszeit, und verheerende Krankheiten. Johann Rosenmüllers Musik wirkt durch ihre besondere Mischung aus mitteldeutscher Bodenständigkeit und italienischer Leichtigkeit wie eine helfende Medizin. Seine Kollegen Heinrich Schütz und Johann Schelle stellen ein Licht für unsere dunkle Stunden dazu – Orientierung und Führung.

    Die in diesem Konzert am 18. September um 17.00 Uhr in der Thomaskirche erklingenden Vokalwerke von Schütz, Rosenmüller und Schelle unterscheiden sich zwar hinsichtlich ihrer individuellen Tonsprache beträchtlich voneinander, haben jedoch in ihrer Formgebung unüberhörbar den Bezug zu Italien, insbesondere zu Venedig gemeinsam. Die drei Komponisten repräsentieren gewissermaßen drei Generationen protestantischer Kirchenmusik des 17. Jahrhunderts und spiegeln die Bandbreite musikalischen Ausdrucks ihrer Zeit bestens wider.


    Programm

    Johann Schelle: Aus der Tiefen
    Heinrich Schütz: Singet dem Herren
    Johann Rosenmüller: Wahrlich ich sage euch
    Johann Rosenmüller: Sonata duodecima
    Heinrich Schütz: Die Himmel erzählen
    Johann Rosenmüller: Fürchte dich nicht
    Johann Rosenmüller: Dixit Dominus
    Johann Rosenmüller: Das ist das ewige Leben
    Johann Schelle: Gott, sende dein Licht


    Ensemble 1684

    Das von Markus Berger und dem Leiter des Leipziger GewandhausChores Gregor Meyer gegründete und künstlerisch geleitete Ensemble 1684 widmet sich vorrangig der Pflege vorbachischer Barockmusik. Im Zentrum stehen dabei mitteldeutsche Komponisten, deren Werke seltener aufgeführt werden oder ganz in Vergessenheit geraten sind. Den aktuellen  Schwerpunkt bildet das Œuvre Johann Rosenmüllers, der das zweite Drittel des 17. Jahrhunderts musikalisch wie kaum ein Zweiter geprägt hat. Insbesondere zu Rosenmüller entfaltet das Ensemble auch eine rege Forschungs- und Editionstätigkeit; die meisten der aufgeführten Werke werden aus originalen Quellen für die Programme neu aufbereitet und teilweise auch rekonstruiert. Die Künstler des Ensemble 1684 verstehen sich zudem als barockmusikalische Botschafter. Regelmäßig werden Kooperationsprojekte mit Kantoreien und (musik-)schulischen Ensembles initiiert sowie niederschwellige Konzertformate etabliert, um möglichst vielen Menschen den Reichtum mitteldeutscher Barockmusik nahezubringen.

    Das Ensemble ist regelmäßiger Gast bedeutender nationalen und internationaler Festivals, wie z.B. Leipziger Bachfest, Heinrich-Schütz-Musikfest, Orgelspiele Mecklenburg-Vorpommern, MDR Musiksommer, Staufener Musikwoche u.a.  Eine erste CD mit einem Querschnitt durch das Schaffen Rosenmüllers erschien Ende 2017, die zweite ist 2021 erschienen.


    Besetzung

    Alice Ungerer, Sophia Backhaus | Sopran
    Florence Pettet, Hanna Hagel | Alt
    Christopher Fischer, Alexander Hemmann | Tenor
    Tobias Ay, Philipp Goldmann | Bass
    Saskia Klapper, Judith Schulik | Violine
    Magdalena Schenk-Bader, Gundula Rauterberg | Viola
    Tillmann Steinhöfel | Violone
    Clemens Harasim | Laute
    Alma Mayer | Dulzian
    Gregor Meyer | Orgel und Leitung